Background: Mit “Priming” den perfekten Prompt ersetzen
Um die besten Antworten von KI-Tools zu bekommen, können wir perfekte Prompts schreiben. Das ist aber nicht immer einfach. Daher gibt es weitere einfachere Methoden, um sich der perfekten Antwort anzunähern. Eine davon ist “Priming”.
Was ist Priming?
Priming ist eine Technik, bei der man durch vorherige Interaktionen mit dem KI-Modell dessen Verhalten und Antworten steuern kann. Stellt euch vor, ihr wollt, dass euer Chatbot in einem bestimmten Kontext besonders witzig oder besonders formell ist. Mit Priming könnt ihr das erreichen, indem ihr dem Modell durch eine Reihe von Fragen oder Anweisungen einen "Vorgeschmack" auf den gewünschten Kontext gebt.
Warum ist Priming wichtig?
- Verbesserte Verständlichkeit: Durch Priming kann das KI-Modell den Kontext einer Unterhaltung besser verstehen, was zu präziseren und relevanteren Antworten führt.
- Dynamischer Kontext: Priming ermöglicht es, den Kontext einer Unterhaltung dynamisch zu gestalten. Das ist besonders nützlich, wenn man komplexe Themen bespricht.
- Personalisierung: Ihr könnt den Chatbot so "formen", dass er genau auf eure Bedürfnisse zugeschnitten ist. Ob formell, locker oder fachspezifisch – mit Priming ist das möglich.
Wie funktioniert Priming?
Eine effektive Methode ist der sogenannte "Pyramidenansatz". Man beginnt mit einfachen, allgemeinen Fragen oder Anweisungen und steigert dann die Komplexität. So kann man den Chatbot schrittweise an den gewünschten Kontext heranführen.
Best Practices
- Klar und präzise sein: Vermeidet mehrdeutige oder komplizierte Formulierungen.
- Iteratives Priming: Ihr könnt Priming auch mehrmals anwenden, um die Antworten des Modells weiter zu verfeinern.
- Nicht übertreiben: Zu viel Priming kann kontraproduktiv sein und zu verwirrenden Antworten führen.
Limitationen
Natürlich ist Priming nicht die eierlegende Wollmilchsau. Es gibt Grenzen, wie zum Beispiel die begrenzte Wissensdatenbank des Modells oder die Gefahr der "Über-Priming", bei der zu viele Informationen das Modell eher verwirren als helfen.
Beispiel 1: Der witzige Chatbot
Angenommen, ihr wollt, dass euer Chatbot humorvoll auf Fragen reagiert. Ihr könntet die Interaktion mit einer Reihe von Anweisungen beginnen, wie:
- "Sei humorvoll."
- "Antworte auf die nächste Frage mit einem Witz."
Dann stellt ihr eure eigentliche Frage, und der Chatbot wird wahrscheinlich in einem humorvollen Ton antworten.
Beispiel 2: Fachspezifische Antworten
Ihr seid Medizinstudent:in und wollt detaillierte Informationen über ein bestimmtes Thema. Ihr könntet den Chatbot mit folgenden Anweisungen "primen":
- "Ich bin Medizinstudentin."
- "Gib mir detaillierte Informationen."
- "Fokussiere dich auf wissenschaftliche Genauigkeit."
Danach könnt ihr eure Frage stellen und erhaltet eine Antwort, die eurem Fachgebiet entspricht.
Beispiel 3: Der Pyramidenansatz im Einsatz
Ihr wollt eine komplexe Frage über Klimawandel stellen. Ihr könntet den Chatbot schrittweise darauf vorbereiten:
- "Was ist der Klimawandel?" (Grundlagen)
- "Was sind die Hauptursachen des Klimawandels?" (Fokussierung)
- "Wie beeinflusst der Klimawandel die Ozeane?" (Detailfrage)
Durch diese schrittweise Einführung in das Thema ist der Chatbot besser in der Lage, eine komplexe Frage zu beantworten.
Beispiel 4: Priming für Journalist:innen
Stellt euch vor, ihr seid Journalist:in und arbeitet an einer Story über Kryptowährungen. Ihr wollt, dass der Chatbot euch dabei hilft, fundierte und gut recherchierte Informationen zu liefern. Das Priming könnte dann so aussehen:
- "Ich bin Journalist und arbeite an einer Story."
- "Fokussiere dich auf zuverlässige und gut recherchierte Informationen."
- "Vermeide Meinungen und konzentriere dich auf Fakten."
Nach diesem Priming könnt ihr eure Fragen stellen und erhaltet Antworten, die auf journalistische Standards ausgerichtet sind. Dies kann besonders nützlich sein, wenn ihr nach verlässlichen Daten oder Zitaten für eure Artikel sucht.
Fazit
Priming ist ein mächtiges Werkzeug, um die Leistung von KI-Chatbots wie ChatGPT zu verbessern. Es ermöglicht eine bessere Kontextualisierung, Personalisierung und letztlich eine effizientere Interaktion mit dem Modell.


